Onlineshop-Software-Vergleich der in Deutschland meist genutzten Systeme

Wenn Unternehmen mit einem eigenen Webshop online gehen möchten, stehen diverse technische Möglichkeiten zur Verfügung, um Produkte und Dienstleitungen über das Internet zu vertreiben.

Bei einem Onlineshop handelt es sich um eine Internetpräsenz in Form einer Website, die spezielle Funktionalitäten für den E-Commerce bereitstellt. Zu diesen gehören Software-Komponenten wie beispielsweise:

  • eine Datenbank für Produktinformationen im Onlineshop
  • eine Administrationsdatenbank für Verwaltungsinformationen
  • ein Präsentationssystem
  • Schnittstellen typischerweise zu Zahlungsdienstleistern, Logistikdienstleistern, Lagerhaltung, Warenwirtschaftsystem, Vertrieb, CRM-Software
  • Webanalyse und Online-Marketing

Prinzipiell können Sie einen Webshop mit entsprechendem Know-how und ausreichender Zeit natürlich von Grund auf selbst entwickeln und programmieren. Eine völlige Individualentwicklung von Onlineshop-Software stellt heute jedoch eher den Ausnahmefall dar.

Online-Händlerinnen und –Händler greifen zunehmen auf professionelle E-Commerce-Software zurück. Hier reicht das Angebot von proprietären Onlineshop-Plattformen über kostengünstige, cloudbasierte Baukasten-Shops für den semiprofessionellen Massenmarkt, bis hin zu flexibel skalierbaren und preiswerten Open-Source-Systemen.

Komplexe Profi Shopsysteme wie Magento lassen in Bezug auf das Funktionsspektrum kaum einen Wunsch offen. Die Einrichtung und der Betrieb der E-Commerce-Plattform erfordern jedoch Fachkenntnisse und die Unterstützung einer E-Commerce Agentur.

Häufig genutzt werden aktuell besonders für kleinere Shop-Projekte flexible Webshop-Plug-ins wie WooCommerce von WordPress. Dieses lässt sich einfach in ein bestehendes WordPress-System einbinden, Nutzer verzichten dafür jedoch auf das umfangreiche Funktionsspektrum einer professionellen E-Commerce-Lösung.

Onlineshop-Vergleich: Diese Software-Lösungen sind verfügbar

Wer Produkte und Dienstleistungen online verkaufen möchte, braucht eine zuverlässige, rechtssichere Software, die je nach Anforderungen des E-Commerce-Konzeptes auch mit steigenden Besucherzahlen und temporären Lastspitzen zurechtkommt.

Zahlreiche Unternehmen bieten proprietäre Software-Lösungen, die Händlern im Rahmen von Endbenutzer-Lizenzverträgen (EULA) zur Verfügung stehen. Professionelle E-Commerce-Plattformen sind ein lukratives Geschäftsfeld mit einem umfangreichen Angebot kommerzieller Webshop-Systeme.

Etablierte E-Commerce-Plattformen aus dem proprietärem Sektor wie SAP Hybris Commerce oder die Intershop Commerce Suite schlagen für Nutzungslizenzen schon mit heftigen Summen auf. Dazu addieren sich laufende Kosten beispielsweise für das Hosting des Onlineshops, optionale Agenturleistungen, für Installation und Konfiguration der Software sowie gegebenenfalls auch für die Individualisierung und Wartung.

Proprietäre Software ist zunehmend auch als cloudbasiertes Nutzungsmodell als Software-as-a-Service (SaaS) verfügbar.

Professioneller Support des Herstellers sowie regelmäßige Software-Updates stehen auf der Haben-Seite dieser kostenintensiven E-Commerce Lösung.

Open Source steht für einen offenen Quellcode der Shopsysteme. Open-Source-Onlineshop-Software erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit und ist im E-Commerce weit verbreitet. Open-Source-Software kostet erstmal nichts, es fallen keine Lizenzgebühren an. „Open Source“ bedeutet, dass der Programmcode quelloffen und für jeden zugänglich ist.

„Open Source“ steht zunehmend auch als Qualitätsmerkmal im Fokus der Software-Branche. Dass der Programmcode grundsätzlich eingesehen werden kann, bietet einige Vorteile und eine Zugewinn an Sicherheit:

  • Software-Fehler und Sicherheitslücken werden schnell gefunden und geschlossen
  • Die Gefahr, dass Entwickler ihre Software heimlich mit unerwünschten Funktionalitäten (z. B. „Hintertüren“) ausstatten, ist minimal.
  • Hohes Innovationstempo und technischer Fortschritt

Um Ihren neuen Webshop auf Basis von Open Source Software zu realisieren, sollten Sie unbedingt auf die Unterstützung einer erfahrenen Onlineshop-Agentur zurückgreifen. Es sei denn, Sie verfügen über ein umfassendes Fachwissen in der Programmierung und jede Menge freie Zeit. Open-Source-Projekte verfügen meist über eine ausführliche Dokumentation und hilfsbereite große Communities. Es gibt jedoch nur sehr eingeschränkten Hersteller-Support. Wenn Sie die Produkte der Marktführer einsetzen, finden Sie allerdings immer auch eine Partneragentur, die Sie unterstützen kann und sind zukunftssicher aufgestellt.

Baukasten-Webshops und Miet-Systeme richten sich in erster Linie an Einsteiger in den E-Commerce mit einer kleinen Angebotspalette und flacher Wachstumskurve.

Als vorkonfigurierte Komplettpakete sind Mietshops eine schnelle Möglichkeit, einen Webshop online zu bringen – allerdings oft auch schon der Anfang vom Ende der Karriere als E-Commerce-Unternehmen.

Unternehmen, die sich für das Shopsystem eines Mietshop-Anbieters entscheiden, sind häufig gleich auch über das Webhosting des Shops an den Anbieter gebunden. Ein Umzug des Webshops zu einem alternativen Hostinganbieter ist dann nur umständlich oder gar nicht möglich. In der Regel erhält man neben dem benötigten Webspace auch eine Domain inklusive persönlicher E-Mail-Adresse zum Webshop.
Mietshops enthalten meist die grundlegenden Funktionen eines Webshops, bieten im Vergleich zu Open-Source-Onlineshop-Lösungen jedoch deutlich begrenzte und sehr reduzierte Individualisierungsmöglichkeiten.

Das Design der Webshops reduziert sich meist auf branchenorientierte Standard-Layouts, die in dem begrenzten Rahmen eines Baukastensystems an die eigenen Vorstellungen angepasst werden können. Das führt natürlich dazu, dass mehrere Unternehmen einer Branche mit fast identischen Websites auftreten – was auch von Suchmaschinen bemerkt und negativ bewertet wird.
Da gemietete Baukasten-Shops für gewöhnlich als Software-as-a-Service (SaaS) in Leistungspaketen angeboten werden, richtet sich beispielsweise das Angebot verfügbarer Zahlungsoptionen, der Marketing-Tools und Schnittstellen zu Drittsystemen nach den gebuchten Tarifen und ist nicht individualisierbar.

Die Beliebtheit quelloffener Software ist auch den Webhosting-Anbietern nicht entgangen. Auch Simple Web-Solutions bietet natürlich ein passendes Hosting-Paket zu Ihrem Open-Source-Projekt an. Kombiniert mit speziell vorkonfigurierten und leistungsstarken Hosting-Paketen erhalten Sie bei Simple Web-Solutions auch einem professionellen Support für den Open Source Onlineshop.

Die großen Unternehmen am Hosting-Markt bieten für Installation, Konfiguration und dem Betrieb eines Onlineshops Servicepartner, die nicht immer unkompliziert erreichbar sind. Diese Servicepartner übernehmen zumeist auch die Wartung der Hosting-Basics und kümmern sich um Updates und Sicherheitsfunktionen.

Ein Webhosting-Paket mit entsprechendem Service-Vertrag und Onlineshop-Support bietet einen guten Service und Schutz, sofern der Servicepartner einfach erreichbar ist. Das Projekt bleibt sicher und die hinterlegten Kundendaten sind geschützt.

Für die Studie „E-Commerce-Markt Deutschland 2018“ von EHI Retail Institute und Statista wurden mit Hilfe der Browser-Add-ons „Wappalyzer“ und „Builtwith“ die 1.000 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland analysiert. Die Analyse liefert spannende Zahlen und - auch wenn sie mittlerweile nicht mehr ganz aktuell sind - klar erkennbar eine deutliche Tendenz, was die Verbreitung und Beliebtheit von Shopsystemen angeht.

Man muss allerdings anmerken, dass es grundsätzlich nicht ausreicht, für Ihre individuellen Anforderungen im Bereich Webentwicklung einfach die beliebteste Software auszuwählen. Bei der Auswahl einer Onlineshop-Software bestätigt die Verbreitung allerdings, dass Magento definitiv eine Top-Empfehlung ist.

Die Verbreitung von Shopsoftware in Deutschland:

  1. Magento ca. 14%
  2. Shopware ca. 8,8%
  3. Oxid eShop ca. 7,4%
  4. Hybris ca. 4,8%
  5. Salesforce Commerce Cloud ca. 3,9%
  6. osCommerce ca. 2,9%
  7. Intershop ca. 1,8%
  8. plentymarkets ca. 1,5%
  9. xt:commerce ca. 1%
  10. JTL-Shop ca. 1%
  11. websale ca. 0,7%
  12. novomind iShop  ca. 0,6%
    Sonstige ca. 4,2%
    nicht erkennbar ca. 45%

Auch wenn die Top-1.000-Onlineshops hinsichtlich der Umsatzstärke einen großen Teil der E-Commerce-Landschaft in Deutschland abbilden, ist zu beachten, dass diese Top-Shops hinsichtlich der Menge an Shop-Anbietern in Deutschland nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Für die Marktanteile in den Anlayseergebnissen gilt also, dass diese eine Tendenz zeigen, allerdings nicht repräsentativ für alle in Deutschland aufgesetzten Onlineshops sind.

Einige weitere Systeme sind insbesondere für kleinere Händler interessant und listen natürlich nie unter den Top 1.000. Laut builtwith.com zählt hierzu insbesondere das WordPress-Plugin WooCommerce. Die weniger flexible Miet-Software Shopify zielt ebenfalls auf eher kleine und mittelständische Onlineshops mit nicht allzu steiler Wachstumserwartung. Beide Lösungen sind für die umsatzstärksten Shops in Deutschland entsprechend nur von geringer Relevanz.

Die beliebtesten Open Source Webshop Systeme im Überblick

Betrachtet man den Markt für Onlineshop-Software, rücken zunehmend zwei erfolgreiche E-Commerce-Lösungen in den Fokus. Laut Analyse von BuiltWith basieren rund ein Drittel aller Onlineshops weltweit auf dem Onlineshop-System Magento - mittlerweile in den Versionen Magento Open Source und Adobe Commerce - oder dem WordPress Plugin WooCommerce.

Beide Lösungen sind Open Source-Systeme, die grundsätzlich kostenlos und ohne anfallende Lizenzgebühren genutzt werden können. Nach der Übernahme durch Adobe richtet Magento sein lizenzpflichtiges Produkt "Magento Commerce" mittlerweile unter dem Namen "Adobe Commerce" allerdings kommerzialisierter aus. Magento Open Source wurde mit Magento 2 völlig neu entwickelt, ist weiterhin als Open Source Software verfügbar und kann auch zukünftig vollumfänglich genutzt werden.

Onlineshop-Systeme im direkten Vergleich