E-Commerce Trend: 14 spannende Entwicklungen für 2022

Wer zum Jahresbeginn über den E-Commerce Trend schreibt, kommt an den E-Commerce-Trends der letzten Jahre nicht vorbei. Das Wachstum im E-Commerce ist nach wie vor unverändert auf stabil hohem Niveau.
Die Entwicklungen der letzten Jahre reichen auch in die Zukunft. Von immer individueller werdenden Erlebnissen für Kund*innen über Mobile Commerce, Einführung von 5G, Online-Zahlungsmethoden, Künstliche Intelligenz bis hin zur Umsetzung von Augmented Reality beim Einkaufen reichen die Themen. Zeitgemäße Logistik-Lösungen und Sicherheit im Internet gewinnen an Bedeutung.
E-Commerce Trend 2022 – Branche mit stabilem Wachstum
Die Marktanteile der Onlineshops wachsen also stabil. Die Zahl der Einkaufenden im Mobile Commerce steigt ebenfalls rasant.
Der Boom des Internet- und Versandhandels hat sich auch nach Wiedereröffnung der Geschäfte im Frühjahr 2021 eindrucksvoll fortgesetzt. Von Mai bis September dieses Jahres lagen die Umsätze in diesem Bereich real, kalender- und saisonbereinigt um 8,8 % über denen des Vorjahreszeitraums. Damals öffneten viele Läden nach dem ersten Lockdown nur schrittweise wieder. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, konnte der Onlinehandel verglichen mit den Umsätzen von Mai bis September 2019 sogar 36,0 % mehr umsetzen.
Der Einzelhandel in Verkaufsräumen konnte von der Wiedereröffnung der Geschäfte nach dem monatelangen Lockdown zu Beginn des Jahres 2021 allerdings kaum profitieren. Die Umsätze lagen von Mai bis September 2021 mit -0,2 % in etwa auf dem Niveau des von coronabedingten Einschränkungen ebenfalls stark geprägten Vorjahreszeitraums. Verglichen mit den Umsätzen von Mai bis September 2019 konnte der Einzelhandel in Verkaufsräumen allerdings real, kalender- und saisonbereinigt trotz der Krise ein Umsatzplus von +2,9 % verbuchen. Der Anstieg fiel jedoch deutlich geringer aus als im Onlinehandel.
Laut Zahlen des Handelsverbandes Deutschland wuchsen die Umsätze im E-Commerce zwischen 2010 und 2018 jährlich um durchschnittlich 17,2 Prozent. Die Umsätze des gesamten Einzelhandels, also inklusive des stationären Handels, legten im diesem Zeitraum preisbereinigt um nur 1,3 Prozent zu. Diese magere Entwicklung des stationären Handels geht vor allem zulasten der mittelständischen Fachhändler, deren Marktanteil sich von 2000 bis 2018 nahezu halbiert hat. Dieser langanhaltende Trend spitzt sich in Pandemiezeiten noch einmal zu.
Betrug der Anteil des E-Commerce an den Einzelhandelsumsätzen 2017 noch 9,6 Prozent, soll er nach einer Studie von ibi research aus Vor-Pandemie-Zeiten bis zum Jahr 2025 bis auf 15,5 Prozent ansteigen. In einem etwas progressiveren Szenario wird sogar ein Anstieg bis auf 18,0 Prozent erwartet.
Umsätze im Onlinehandel seit 2015 deutlich gestiegen
Die Corona-Krise hat, das sagt im November 2021 das Statistische Bundesamt, einen Trend beschleunigt, der bereits seit dem Jahr 2015 deutlich erkennbar ist. Die Umsätze im Onlinehandel lagen im Jahr 2020 mit 23,8 % deutlich über denen des Jahres 2019. Von 2015 bis 2019 fiel das Umsatzwachstum in dieser Branche mit einer durchschnittlichen Rate von 9,5 % pro Jahr noch etwas gemäßigter aus.
Im Vergleich dazu konnten die Einzelhändler in Verkaufsräumen nicht erst seit Ausbruch der Corona-Krise deutlich geringere Umsatzsteigerungen verbuchen. So fiel das Umsatzplus 2020 gegenüber 2019 mit 1,2 % deutlich niedriger aus als im Onlinehandel. Auch in den Jahren zuvor konnten sie nur geringere Zuwächse erzielen: Die durchschnittliche Wachstumsrate betrug von 2015 bis 2019 lediglich 1,9 %. Sie erreichten also bei weitem nicht die Anstiege wie der Onlinehandel.
Stabiler E-Commerce Trend: Mehrwert für Kund*innen schaffen
Der E-Commerce-Sektor entwickelt sich nicht nur in Deutschland mit einer hohen Dynamik. Alle Länder der Welt sind betroffen. Der Online-Handel B2B und B2C erlebt in den letzten Jahren und auch zukünftig heftige Wellen an technologischen Innovationen.
Die Schaffung eines Mehrwertes für Kund*innen begleitet die dynamischen technischen Entwicklungen. Das Einkaufsverhalten wird analysiert und beispielsweise potentielle Käufe bereits getriggert, bevor ein Kaufinteresse potentiellen Kund*innen bewusst wird.
14 E-Commerce Trends begleiten uns
Auch in den nächsten Jahren ist es für den unternehmerischen Erfolg von Händlerinnen und Händlern im E-Commerxce entscheidend, mit den technologischen Entwicklungen sowie aktuellen und zukünftigen Trends Schritt zu halten. Für Betreiber*innen von Onlineshops heißt es also am Drücker zu bleiben. Es gilt, sich auf die Zukunft des E-Commerce vorzubereiten und aktiv Trends umzusetzen, die sich abzeichnen.
Der Trend zur mobilen Internetnutzung ist schon lange Thema im Online Marketing; dennoch wird er noch immer unterschätzt. Mit dem Smartphone wird nicht nur gestöbert, sondern auch gekauft.
Um auf das Wachstum des Mobile Shoppings vorbereitet zu sein, stellen Sie auf jeden Fall sicher, dass Ihre E-Commerce Website responsive ist, denn Responsive Design ist mehr als ein Trend! Menüs, Texte, Bilder, Elemente und Widgets müssen auf allen Displaygrößen richtig angezeigt werden.
Laut einer Salesforce-Studie von 2021 kaufen immer mehr Menschen über das Smartphone ein, wodurch ein riesiges, dynamisch wachsendes Umsatzpotenzial entsteht: Bereits 57% der weltweiten Online-Bestellungen wurden in den ersten 3 Monaten des Jahres 2021 mobil abgewickelt. Zudem kaufen inzwischen 50% der Deutschen über ihr Smartphone ein – seit Mitte 2019 liegt das Mobile-Shopping in Deutschland damit stabil über dem Desktop-Einkauf. Lediglich 5% der Einkäufe wurden mit einem Tablet getätigt.
Auch im B2B hat Mobile bereits einen riesigen Stellenwert
80% der B2B-Entscheider*innen nehmen an, dass die Relevanz von mobilen Endgeräten beim Kaufabschluss zunehmen wird (B2B-E-Commerce Konjunkturindex – ECC Köln). Laut einer Studie der BCG können B2B-Kund*innen immer besser mit der mobilen Technologie umgehen und wechseln während ihres Arbeitsalltags immer öfter zwischen verschiedenen Geräten. Dies wird ebenfalls durch die Erkenntnis bestätigt, dass 50% der B2B-Suchanfragen über Smartphones getätigt werden – Tendenz steigend!
Umso wichtiger ist es für Online-Händler*innen, dieses Einkaufsverhalten durch einen mobile-optimierten Shop zu unterstützen.
Diese Technik besitzt das Potenzial, im E-Commerce künftig eine wichtige Rolle zu spielen. Ihre Bedeutung liegt vor allem darin, dass sie eine der größten Schwächen des Online Shoppings ausgleicht: Wir können uns die Artikel nicht direkt anschauen, die uns interessieren. Augmented Reality zeigt eine virtuelle Version der Ware und erleichtert den Kund*innen so die Kaufentscheidung.
Nutzen Sie Augmented Reality, um das Online Shopping mehr wie das Stöbern vor Ort im Geschäft zu gestalten und ein individualisiertes Ausprobieren Ihrer Produkte mit dem Smartphone möglich zu machen.
Sprechen Sie Ihre Kund*innen so individuell wie möglich an; personalisieren Sie Ihre Newsletter und geben Sie Abonnent*innen das Gefühl, ein ganz besonderer Kontakt in Ihrer Verteilerliste zu sein. Was haben Ihre Kund*innen sich schon einmal angesehen oder in den Warenkorb gelegt? Segmentierung nach Vorlieben und Kaufhistorie gibt wertvolle Hinweise für ein wirklich personalisiertes Marketing.
Echte Nachhaltigkeit liegt im Trend! Das eigene Unternehmen nachhaltiger zu machen, ist aber leichter gesagt als getan: Prüfen Sie, ob Sie bei Verpackungen, Rohstoffen, Produktlebensdauer und Entsorgung auf umweltschonendere Alternativen umstellen können. Versandverpackungen sind ein Aspekt, den Kund*innen sehen und berücksichtigen! Das Anbieten von Ersatzteilen und Reparaturen, um die Lebensdauer Ihrer Produkte zu verlängern, sind überzeugende Services. Auch Spendenaktionen („…für jede Bestellung, die bei uns eingeht, spenden wir x € an…”) kommen bei umweltbewussten Verbraucher*innen sehr gut an.
Natürlich haben virtuelle Veranstaltungen durch Lockdown und Home Office an Bedeutung gewonnen. Sie können damit eine exzellente Möglichkeit nutzen, um Kundenbeziehungen zu festigen, Expertise zu zeigen und so Ihre Marke und Verkaufszahlen zu stärken.
Alles, was interaktiv und in der Lage ist, eine Geschichte zu erzählen, kommt gut an bei Nutzer*innen. Daher haben Inhalte von gut gemachten Videos enormes Potenzial, um Nutzer*innen an Ihre Marke zu binden und Ihre Leistungen zu transportieren.
Inzwischen haben zahlreiche Anbieter*innen entdeckt, dass Kund*innen die kostenfreie Zustellung der Waren besonders schätzen und dass hier eine attraktive Möglichkeit entstanden ist, sich positiv von der Konkurrenz abzuheben. Indem Sie eine Mindestsumme für den Einkaufswert festlegen, ab der die versandkostenfreie Lieferung gilt, verhindern Sie Verlustgeschäfte.
Möchte man seinen Kunden ein gewisses Extra anbieten, so eignen sich Abonnements ganz hervorragend, denn man kann damit Kund*innen finanziellen Mehrwert bieten und generiert gleichzeitig regelmäßige und zuverlässige Einnahmen.
Die Voice Suche ist immer stärker auf dem Vormarsch, je mehr digitale Assistenten wie Siri und Alexa genutzt werden. Es lohnt sich daher, die Sprachsuche in Ihren SEO-Maßnahmen zu berücksichtigen und dabei Suchbegriffe im Stil gesprochener Sprache zu verwenden.
Eine Reihe von Veränderungen, die erst in den nächsten Jahren angestanden hätten, haben durch die Pandemie stark an Dynamik gewonnen. Als erstes fallen da die fließenden Übergänge vom klassischen Laden zum Onlinegeschäft auf.: Die Frage ist nicht mehr, ob das eine kommt oder das andere bleibt, sondern wie sich beide sinnvoll ergänzen können. Denn, anders als prognostiziert, profitieren Händler*innen durchaus von den Filialen vor Ort.
Die Pandemie hat bewiesen, dass ein zusätzliches Standbein durch den eigenen Onlineshop hilft, Risiken zu minimieren und abzufedern. Inzwischen beobachten wir den Trend zum „Hybrid Commerce“. Händler*innen sollten hier auf unterschiedlichen Kanälen agieren und so herausfinden, was am besten funktioniert – von Click & Collect bis hin zu Paket- oder Verkaufsautomaten. Es gibt zunehmenden Bedarf und wachsende Nachfrage nach Shop-Software und Saas-Lösungen („Software as a service“), denn viele kleine Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor werden 2022 ins E-Commerce-Geschäft einsteigen.
Heute muss ein Unternehmen in der Lage sein, seine Webshops auf verschiedene Anwendungsfälle in unterschiedlichen Kanälen (wie Mobilgeräte) zuzuschneiden, und gleichzeitig für eine einheitliche Customer Experience sorgen. Hier kommt Headless Commerce Software ins Spiel: Es entstehen Webshops mit Entkopplung von Front- und Backend. Eine Schnittstelle zur Programmierung von Anwednungen („API“) regelt den Datenaustausch, so dass beide Umgebungen unabhängig voneinander entwickelt werden können. So entsteht die nötige Agilität, um flexibel auf Veränderungen am Markt zu reagieren.
Wir sehen, dass der klassische E-Commerce immer intensiver mit sozialen Medien interagiert; dass Konsument*innen zwar stationäre Geschäfte aufsuchen, aber zeitgleich auf sozialen Netzwerken Trends und Produkte beobachten. Insbesondere über Social Media-Plattformen bieten sich neue Interaktionsformen. Das Kauf-Event wandert ins Digitale und zunehmend gelingt eine direkte Verknüpfung von Inspiration und Point of Sale: So ermöglicht z. B. ein Chat, Verkaufsgespräche online zu führen. Optimal ergänzt wird er durch einen zusätzlichen Chatbot, der einfache Fragen beantworten, Links zur Verfügung stellen und Kund*innen über Wartezeiten bis zum Chat mit einer echten Person aus dem Sales Team informieren kann.
Direct-to-Consumer (D2C) ist ein Trend, der 2022 nicht länger ein Nischendasein fristen wird, denn die Hersteller von Konsumgütern setzen für den Verkauf ihrer Produkte schon länger auf Kundenkontakt und bauen über traditionelle Handelsformate hinaus eigene E-Commerce-Kanäle auf.
Ziel von D2C ist nicht nur der Direktvertrieb an die Endkund*innen, sondern darüber hinaus der Aufbau einer direkten Kundenbindung, beispielsweise über Abo-Modelle.
Zwangsläufig ein Trendthema: Die Knappheit an bestimmten Gütern, resultierend aus Chipmangel und beeinträchtigten Lieferketten. Hier sowohl in der internen als auch der externen Logistik Resilienz aufzubauen, wird für die Retailer*innen ein Wettbewerbsfaktor. Ebenso wirkt es sich negativ auf die Kundenerfahrung aus, wenn es im Zustellprozess, auf der „letzten Meile“, hapert. Die Logistik wird nämlich auf Kund*innenenseite nicht etwa dem Paketdienstleister zugeschrieben, sondern mit der Entscheidung der Händler*innen assoziiert, so dass es sich lohnt, an dieser Stelle auf Qualität zu bauen.
E-Commerce Trend 2022 - Ein Fazit:
Die Corona-Pandemie hat den Trend zum E-Commerce nochmals stark beschleunigt. Der Onlinehandel hat mittlerweile einen erheblichen und weiter wachsenden Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz. In Zahlen lassen sich die aktuellen Entwicklungen zum Jahresende 2021 und im Winter 2021/2022 noch nicht abbilden. Steil ansteigende Covid-Infektionswerte und die Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen werden sicher dem E-Commerce weiterzu Erfolgen verhelfen.
Die hohen progostizierten Wachstumsraten im E-Commerce vom Jahresende 2021 dürften die aktuellen Entwicklungen im Onlinehandel sogar noch unterschätzt haben. „Omikron“ sorgt weiter für einen Boom, ein Ende ist nicht abzusehen.
Diese Entwicklungen sind dabei nur teilweise umkehrbar. Denn sobald Konsument*innen ein Konto bei einem Onlineshop eröffnet haben und mit den Abläufen vertraut sind, dürfte auch die Nutzung in Zukunft tendenziell eher zunehmen.
Von der positiven Entwicklung im Onlinehandel profitieren also vor allem die Händler*innen, die auch online für ihre Kund*innen erreichbar sind. E-Commerce ist somit für den stationären Handel ein starker Wettbewerber, der jedoch auch neue Möglichkeiten für stationäre Händler*innen bietet.
Dennoch werden sich sicher auch weiterhin nicht alle Händlerinnen und Händler digitalisieren oder man wird im Erfolgsfall vielleicht sogar eher das stationäre Geschäft zugunsten des Webshops aufgeben. Dadurch leiden tendenziell die Innenstädte, die aufgrund geringerer Auswahl und Leerstand unattraktiver werden. So wird der Onlinehandel möglicherweise durch nicht digitalisierte, lediglich stationär Handelnde, oder erfolgreiche Einsteiger*innen in den E-Commerce, die auf stationären Handel verzichten, sogar begünstig und profitiert zusätzlich.
Der Strukturwandel im Einzelhandel ist jedenfalls nicht umzukehren oder aufzuhalten. Dennoch bietet dieser auch Chancen für den gesamten Einzelhandel und die Innenstädte, wenn er entsprechend gestaltet wird.
Die E-Commerce Trends 2022 zeigen sich vielfältig und einige Technologien stecken aktuell vielleicht noch in den Kinderschuhen. Zu beobachten ist allerdings, dass die Entwicklungen im E-Commerce zunehmend an Dynamik gewinnen. Nur wer aktuelle Trends im Blick hat, versteht die Anforderungen von morgen. So können Händler*innen angemessen agieren und müssen nicht überhastet auf neue Entwicklungen reagieren. Die Art, wie Ihre Kund*innen einkaufen, wird sich sicherlich auch weiterhin grundlegend verändern.
Händler*innen im E-Commerce sollten auch weiterhin die Nutzerfreundlichkeit und den Mehrwert für die Kosument*innen über technologische Möglichkeiten stellen. Wägen Sie ab, beobachten Sie Ihre Zielgruppen und lassen Sie sich von einer erfahrenen E-Commerce Agentur wie Simple Web-Solutions beraten und begleiten.
Welche E-Commerce Trends sehen Sie für die Zukunft?
Sprechen Sie uns gerne an. Hier können Sie direkt Kontakt zu Simple Web-Solutions aufnehmen!
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